1995

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Vogtländischer Sängerbund und Musikverein e.V.

Der Nachfolger: Am 11. Februar 1995 kam es zur Wiedergründung des Bundes unter dem Namen Vogtländischer Sängerbund und Musikverein. Im historischen Malzhaus zu Plauen schlossen sich zehn Vereine und Gruppen zu einer neuen Dachorganisation zusammen. Dies waren:

  1. Volkschor Ebersgrün e.V.: Gemischter Chor gegründet 1946, Männerchor 1910, Mitglied im Vogtländischen Sängerbund seit 1922.
    Sängerspruch: „In Freud und Leid zum Lied bereit“
  2. Männergesangverein "Liederhain" Hammerbrücke e.V.:gegründet 1886, Mitglied im Vogtländischen Sängerbund
  3. Männerchor "Julius Mosen" Marieney e.V.: gegründet 1865 als Männergesangverein „Liederkranz“
  4. Consortium musicum Plauen e.V.: gegründet 1982 als Instrumental und Gesangsensemble
  5. Folkloregruppe Plauen e.V.: gegründet 1977 aus dem Zusammenschluss von Konzertina- und Singgruppe als Ensemble der Plauener Damenkonfektion
  6. Jagdhornbläsergruppe "Fidele Grünröcke" Plauen: gegründet 1977 als Jagdhornbläsergruppe Plauen
  7. Klingende Runde Plauen e.V.: gegründet 1991 aus dem Chor der WEMA Plauen und des Gesundheitswesens (Vereinigung 1986), Männerchor seit 1956, Gemischter Chor seit den 60er Jahren
  8. Plauener Musizierfreunde e.V.: Kammermusikkreis, gegründet um 1965 als Grundstock für das Streichorchester der Gewerkschaft Unterricht und Erziehung Plauen, in den 90er Jahren Zusammenschluss mit dem Hausmusikkreis Jocketa
  9. Männergesangverein Wallengrün: gegründet 1914, Mitglied im Vogtländischen Sängerbund.
    Sängerspruch: „Seid einig im Rat“
  10. Männergesangverein "Elsterklang" Weischlitz e.V.: gegründet erstmals 1894 als Männergesangverein Weischlitz.
    Sängerspruch: „In Vogtlands Täler, auf Vogtlands Höh’n, klingt deutsches Lied, klingt Heimatlied.“

Der Männergesangverein „Liederkranz“ Bad Elster gehörte zu den Gründungsmitgliedern, entschloss sich jedoch kurzfristig, doch nicht dem Bund beizutreten.

Daraus ergab sich für den Bund die folgende anfängliche Struktur und Mitgliederzahl:

Männerchöre: 4 Sänger: 113
Gemischte Chöre: 3 Sängerinnen: 53
Folkloregruppen: 1 Folkloristen: 19
Instrumentalgruppen: 2 Instrumentalisten: 18
Gesamt 10 Gesamt 203

Das in der Satzung festgeschriebene Ziel des Bundes ist die Pflege des Liedgutes und Chorgesanges sowie instrumentaler Musik aus dem Vogtland und überregional aus Vergangenheit und Gegenwart, insbesondere der Musik vogtländischer Komponisten.

Neu in der Geschichte des Sängerbundes war die Wahl von drei gleichberechtigten Vorsitzenden an die Spitze der Vereinigung.

Der Hauptvorstand setzte sich zusammen aus:

Dietrich Heroldt (Consortium musicum Plauen e.V.) 1. Vorsitzender
Wolfgang Fischer (MGV „Elsterklang“ Weischlitz e.V.) 2. Vorsitzender
Dirk Hellwig (Consortium musicum Plauen e.V.) 3. Vorsitzender
Therese Thomas (Plauener Musizierfreunde) Bundesschatzmeisterin
Alexandra Spörl (Consortium musicum Plauen e.V.) Schriftführerin
Kirsten Arnold (Consortium musicum Plauen e.V.) Finanzrevision
Henriette Knorr (Plauener Musizierfreunde) Finanzrevision

Die Wahl des Hauptvorstandes und der übrigen Ämter erfolgte ohne Gegenstimmen. Ebenso einstimmig wurden die Satzung und die Finanzordnung angenommen.

Ehemaliger Vogtländischer Sängerbund wiedergegründet

20.02.1995 Vogtland-Anzeiger | Sänger und Musikanten der Region Vogtland unter einem Dach

Am 11. Februar 1995 schufen sich – von der Öffentlichkeit nahezu unbemerkt – Sänger und Musikanten aus der Region eine neue Dachorganisation. Sie vollzogen im Plauener Malzhaus die Wiedergründung des ehemaligen Vogtländischen Sängerbundes.

Plauen. Ursprünglich gegründet wurde dieser am 22. April 1862 in Plauen auf Einladung von Advokat Hähnel. Im „Tunnel“ trafen sich damals Vertreter von 27 vogtländischen Vereinen. Die neue Organisation schloss sich sofort dem Deutschen Sängerbund an und veranstaltete schon Anfang August 1862 ein Vogtländisches Sängerfest. Die Festhalle wurde auf dem Anger aufgestellt. Nahezu 1.600 Sänger folgten dem Aufruf, und die Züge transportierten mehr als 4.000 Menschen nach Plauen, heißt es in einem älteren Bericht.

Anknüpfen an große Traditionen

An die großen Traditionen des Vorgängers soll nun angeknüpft werden. Die Gründungsmitglieder des wiedererstandenen Bundes wählten als neuen Namen „Vogtländischer Sängerbund und Musikverein “ (Anschrift des Hauptvorstandes: 08523 Plauen, Alter Teich 11). Sieben Chöre (aus Marieney, Weischlitz, Ebersgrün, Hammerbrücke, Bad Elster, Consortium musicum Plauen, Klingende Runde Plauen), die Folkloregruppe Plauen (ehemals „Dako-Ensemble“) sowie die „Fidelen Grünröcke“ Plauen und die „Plauener Musizierfreunde“ als Instrumentalgruppen bilden den Grundstock des wiedererstandenen Bundes. Er zählt gegenwärtig 170 Mitglieder. Vornan steht die Pflege des Chorgesanges sowie der Instrumentalmusik aus dem Vogtland und überregional aus Vergangenheit und Gegenwart, insbesondere die Musik vogtländischer Komponisten – so lautet die im Statut festgeschriebene Zielrichtung. Dahinter verbirgt sich auch das ehrgeizige Vorhaben, unbekanntes Chormaterial aufzufinden und der Öffentlichkeit vorzustellen. Ein Novum in der vogtländischen Sängergeschichte ist, dass diesmal drei gleichberechtigte Vorsitzende an der Spitze der Vereinigung stehen. Gewählt wurden: Dietrich Heroldt (Plauen), Wolfgang Fischer (Weischlitz) und Dirk Hellwig (Plauen).

Über die mühevollen Vorarbeiten zur Wiedergründung und Wahl ist von Dietrich Heroldt zu erfahren, dass ursprünglich 80 Vereine angeschrieben wurden und zwei konstituierende Sitzungen vorausgingen. Sein besonderer Dank gebühre jenen Vereinen, welche in der Vorbereitungsphase bereits aktiv mitgearbeitet haben. Sein herzliches Willkommen gelte jenen Chören, die sich noch unentschlossen und zurückhaltend verhalten. Man gebe sich völlig offen für neue Ensembles und auch für die Mitgliedschaft von Einzelpersonen.

Sängerspruch ziert die Bundesfahne

„Treu unser Herz, wahr unser Wort, deutsch unser Lied, Gott unser Hort“ war der Leitgedanke der Wiedergründungsveranstaltung.
Es ist das alte und neue Motto des Bundes. 1899 nahm in Mühltroff der Ausschuss des Vogtländischen Sängerbundes den von Reinhold Becker vertonten Spruch als Wahlspruch des Bundes an. Die Verse wurden 1898 auf der Ausschusstagung anlässlich des Sängerfestes in Klingenthal ausgewählt. Eine zweite Fassung von Kantor Paul Gläser wurde für die Einzelchöre empfohlen. Beide Fassungen sind im Vogtland auch heutzutage noch verbreitet. Der Sängerspruch ziert auch die wiederaufgetauchte vogtländische Bundesfahne. Sie stand bei der Veranstaltung im Malzhausgewölbe Pate. Im Jahr 1945 wurde sie an Kirchenmusikdirektor Bruno Heroldt zur treuen Aufbewahrung übergeben. Während der DDR-Zeit wurde sie in Hof aufbewahrt und kam nach der Wende schließlich wieder in die Obhut der Familie Heroldt. Auf der Wiedergründungsveranstaltung des Vereins ging sie erneut in dessen Besitz über.

Dieses Jahr viele Veranstaltungen

Der „Vogtländische Sängerbund und Musikverein“ hat sich noch für das Jahr 1995 große Ziele gesetzt. Am 25. Mai wird es ein Treffen der vogtländischen und erzgebirgischen Männerchöre in Lauta (Erzgebirge) geben; am 10. Juni findet als Gemeinschaftsveranstaltung mit dem Denkmalschutz das Burgsteinsingen statt. Für den 24./25. Juni ist die Teilnahme am Sänger- und Musikantentreffen des Erzgebirges und des Vogtlandes in Zwönitz vorgesehen. Am 23. September wird zum Sängerbund- und Musikfest in die Plauener Festhalle mit Musik aus dem Vogtland eingeladen (unter anderem Chormusik von Paul Geilsdorf, Julius Gatter, Bruno Heroldt, Hilmar Mückenberger). Zu diesem Ereignis wird auch die prachtvolle alte Sängerfahne erstmals wieder in der Öffentlichkeit präsentiert. Den Jahresabschluss gibt es am 17. Dezember wiederum mit einem Weihnachtsliedersingen am Burgstein.

Zentrale Organisation

Hinter diesen Aktivitäten steht als Nahziel die Mitgliedschaft im Deutschen Sängerbund als geschlossener Verein. Im sächsischen Vogtland existieren gegenwärtig fast ausschließlich Männerchöre. Die ältesten blicken auf eine 150-jährige Tradition zurück. Der „Vogtländische Sängerbund“ war einst ihre zentrale Organisationsform. Nicht zuletzt in der nun getroffenen Namenserweiterung widerspiegeln sich neue Konzepte. Auf deren inhaltliche Realisation kann man gespannt sein.
Dr. Albin Buchholz

Am 30. Mai wurde der Verein beim Amtsgericht Plauen ins Vereinsregister eingetragen. Im Sommer des Gründungsjahres wurde eine neue Tradition geboren: das alljährliche Burgsteinsingen in der Burgruine zu Krebes. Am 10. Juni vereinte es zum ersten Male die Akteure und ihre zahlreiche Zuhörerschaft.

Bei der Vorbereitung erhielten die Mitglieder des Hauptvorstandes einen ersten Vorgeschmack davon, welche Fülle von Aufgaben bei der Vorbereitung einer derartigen Veranstaltung in Bezug auf Organisation, Finanzierung und Kassierung, Öffentlichkeitsarbeit und dergleichen anfällt. Nahezu wöchentlich fanden Hauptvorstandssitzungen bzw. Zusammenkünfte im engeren Kreis statt, dazu gesellten sich zahlreiche Gänge zu Behörden, Medien und Sponsoren.

Der Erfolg des ersten Burgsteinsingen entschädigte jedoch für alle Mühen. Bei herrlichem Wetter und in romantischer Umgebung boten die Mitgliedervereine einen bunten Wechsel von Chorgesang und Instrumentalmusik, von dem auch das Publikum aller Altersgruppen sichtlich angetan war.

Es nahmen teil: Consortium musicum Plauen e.V. Männergesangverein „Liederhain“ Hammerbrücke, Klingende Runde Plauen e.V., Volkschor Ebersgrün e.V., Männergesangverein Wallengrün, Jagdhornbläsergruppe „Fidele Grünröcke“ Plauen, Folkloregruppe Plauen e.V., Plauener Musizierfreunde, Männergesangverein „Elsterklang“ Weischlitz e.V., Männerchor „Julius Mosen“ Marieney e.V. und als Gäste die Jagdhornbläsergruppe Krebes.

12.06.1995 Vogtland-Anzeiger „Fröhliche Gesänge am Burgstein“
13.06.1995 Freie Presse „Chorgesang mit Vogelgezwitscher“

Von diesem Erfolg angespornt, fuhren einige Mitgliedsvereine voller Erwartung zu dem am 24. Juni stattfindenden ersten Erzgebirgisch-Vogtländischen Sänger- und Musikantentreffen nach Zwönitz. Beim großen gemeinsamen Singen auf der Hauptbühne war die Stimmung prächtig und das Publikum begeistert.

Die Nachmittagsveranstaltungen boten jedoch ein etwas anderes Bild, denn nicht selten applaudierten sich auf Grund mangelnder Besucher die Chöre mehr oder weniger gegenseitig. Bei den Auftritten unserer Mitgliedsvereine sorgte zudem die Moderatorin für gewisse Verwunderung und auch Ratlosigkeit, da sie die Beiträge zum Teil falsch ansagte und auch sonst bei ihrer Aufgabe die notwendige Begeisterung vermissen ließ. Somit wurde diese Veranstaltung nicht unbedingt das, was sich der Verein von einem solchen Sängertreffen erhoffte.
27.06.1995 Freie Presse „Musikalische Hits „in dr Zwäntz“

Noch im Herbst desselben Jahres konnte an eine alte Tradition des ehemaligen Vogtländischen Sängerbundes angeknüpft werden: in der Festhalle in Plauen traf man sich am 23. September zum ersten Sängerbundesfest des neuen Bundes. Auch wenn sich der Zuspruch des Publikums in Grenzen hielt, wurde diese Veranstaltung ein Erfolg und bestätigte alle in der gemeinsamen Arbeit. Der neugegründete Verein konnte eine positive Bilanz des ersten Jahres ziehen, und das gemeinsame Singen und Musizieren vereinte alle Mitglieder und Gäste.

Es traten auf: Jagdhornbläsergruppe „Fidele Grünröcke“ Plauen, Männerchor „Liederhain“ Hammerbrücke, Consortium musicum Plauen e.V., Männergesangverein Wallengrün, Klingende Runde Plauen e.V., Männerchor „Julius Mosen“ Marieney e.V., Plauener Musizierfreunde, Folkloregruppe Plauen e.V., Volkschor Ebersgrün e.V., Männergesangverein „Elsterklang“ Weischlitz e.V.

Zum großen Finale sangen die Massenchöre: „Wer hat dich, du schöner Wald“ (Männerchöre) sowie „Erzgebirgslied“ und „Wie lieb’ ich dich, du schönes Sachsen“ (gemischte Chöre).
25.09.1995 Vogtland-Anzeiger „Wo blieb vogtländisches Publikum?“
26.09.1995 Freie Presse „Sachsenhymne bildet musikalisches Filetstück“

Angespornt suchte der Hauptvorstand den Kontakt zum Deutschen Sängerbund e.V., um sich über Modalitäten eines Beitritts zu informieren. Am 30. Oktober stellte man einen offiziellen Aufnahmeantrag.